Bereits im Frühjahr 2009 beschlossen Vorstand und Team unseres Vereins: Dieses Jahr werden wir einen Ausflug,
der nur einen halben Tag dauert, machen. Viele Lotsenfreunde waren da sehr skeptisch: Nur einen halben Tag?
Ist das nicht zu kurz und wird so ein Ausflug überhaupt schön?
Wir entschieden uns dann für "Die Tour de Ville" mit dem nostalgischem Bus und anschließendem Abendessen im Restaurant
"Zur Kurpfalz" in Mannheim Käfertal. Dieses Restaurant wurde von der Familie Leo Klassen 1989 übernommen und ist schnell
zu einer "Guten Adresse" heran gereift. Aber es fehlte noch etwas und so begann die Suche der Betreiber des Lokals nach
einem alten Bus, der dann auch in der Schweiz gefunden wurde. Mit viel Aufwand und Kosten wurde dieses 1959 gebaute Fahrzeug
liebevoll und originalgetreu restauriert.
Bei unserem Eintreffen vor der Abfahrt um 13.00 Uhr stand ein toller Oldtimer-Bus da, der in der Sonne glänzte und
allgemein bewundert und fotografiert wurde.
Pünktlich um 13.00 Uhr traf unser Fahrer (auch Inhaber der Gaststätte) Leo Gassen ein. Er stellte sich vor, begrüßte uns und die
Fahrt konnte beginnen! Sofort begann Leo, so wollte er von uns genannt werden, mit seinen kenntnisreichen Ausführungen, humorvoll
und lebendig. Dazu gab es dann flotte Musik der fünfziger Jahre. Leo berichtete von der Pionierfahrt von Berta Benz im August 1888 mit
dem von ihrem Mann Karl konstruierten Automobil von Mannheim nach Pforzheim. Es war eine Fahrt mit vielen Hindernissen, aber sie kam dort
an. Auch "unser" Bus ist ein Benz mit 1,6 Millionen Kilometern Fahrleistung und Originalmotor.
Weiter ging es nach Ladenburg, das die meisten von uns kennen. Leo fuhr gekonnt durch die engen Gassen und wusste viel über die Geschichte
dieser mittelalterlichen Stadt, deren Ursprung noch in die Römerzeit zurück geht. Für einige der Mitfahrenden oft neu und sehr
interessant. Nur wenige Kilometer und wir erreichten die Fähre über den Neckar zur Weiterfahrt Richtung Heidelberg,
über Schwetzingen, Ketsch und andere Ortschaften. Erwähnen möchte ich noch, dass Leo in der Wartezeit auf die
Fähre das alte Volkslied "Hoch auf dem gelben Wagen" auflegte. Das war so stimmungsvoll und hat so gut gepasst,
dass einige mitgesungen haben.
Bald waren wir in Heidelberg und hielten dort kurz an, bevor wir die Serpentinen zum Schloss hinauffuhren. Aus dem Bus
erklang laut der Schlager "Memories of Heidelberg". Die Spaziergänger und Touristen standen am Straßenrand, lachten,
winkten und fotografierten mit Begeisterung. Wie heißt es doch in der Werbung des Unternehmens? "Mit diesem Bus stehen Sie im Mittelpunkt".
Dann die Weiterfahrt Richtung Speyer, aber vorher mussten wir noch den Rhein mit der "Kollerfähre" überqueren. Leo sagte,
dass ein moderner Bus diese Fähre gar nicht benutzen kann, auch er müsse schräg auffahren. Nun waren wir also in der
"Kurpfalz" und auch bald an unserem Ziel. Wir hielten direkt auf dem Domplatz in Speyer. Leider hat das dem Fahrer Leo
einigen Ärger eingebracht. Er trug es mit Fassung und suchte einen anderen Parkplatz.
So hatten wir dann für ca. eineinhalb Stunden Kaffeepause in Speyer. Einige der Lotsenfreunde besuchten den Bauernmarkt zum Einkaufen,
andere stärkten sich bei Kaffee und Kuchen. Auch der Besuch des Doms war noch "drin", der immer wieder sehenswert ist und einen
erhebenden Anblick bietet.
Die Zeit verging schnell und der Bus stand zur Abfahrt bereit. Bald zogen schwarze Wolken auf, aber da saßen wir schon auf unseren
Plätzen und im Trockenen. So trocken war es nun doch nicht, es gab da ein paar undichte Stellen. Einige Ausflügler wurden etwas nass,
aber das trugen sie mit Humor. Bewundernswert die Fahrleistung von Leo, der die Situation mit Platzregen und teilweise Aquaplaning
so gut gemeistert hat. Kurz vor Mannheim hörte der Regen auf und wir konnten "trockenen Fußes" unser Lokal "Zur Kurpfalz" betreten.
Vor dem Aussteigen erteilte uns Fahrer Leo ein Lob mit den Worten: Ich habe noch nie eine Reisegesellschaft gefahren, die einen so
sauberen Bus hinterlassen hat. Im Restaurant erwartete uns dann ein schmackhaftes Menue, gut zusammen gestellt und wir haben
wieder einmal "kräftig zugeschlagen".
Einmal geht auch so ein schöner Tag zu Ende. Wir stellten fest, dass dieser Ausflug gelungen, vielseitig und auch lehrreich war.
Nicht zu vergessen, Petrus hat auch seinen Beitrag geleistet. Es war ein wunderschöner, sonniger und warmer Spätsommertag.
Bei diesem Wetter macht so eine Fahrt eben doppelt Spaß.
Dieser so gut organisierte Jahresausflug wurde von allen, die mitgefahren sind, gelobt. Dank an Horst, der auch durch sein
Zutun dafür gesorgt hat, dass alles geklappt hat.
Ilse