Am 23.10.2009 war es endlich wieder so
weit, unsere Kegelgruppe II startete unter Führung von Kegelbruder Ignaz mit dem Ziel Wartburgstadt Eisenach. Pünktlich um 8.00 Uhr traf sich
die Gruppe, bestehend aus 8 Keglerinnen und Kegler sowie einem Gast, am vereinbarten Treffpunkt, dem Parkplatz der Phoenix. Ein Tross bestehend aus
dem Lotsenbus mit Rosi, Uschi, Jürgen W., Dieter und Ignaz und Claudias Wagen mit Claudia, Gerlinde, Jürgen B. und Horst setzte sich pünktlich
gegen 8.30 Uhr Richtung Nord-Ost in Bewegung. Kurz vor 11.00 Uhr erreichten wir dann unser erstes Etappenziel am Kirchheimer Dreieck, den
Autohof Kirchheim, und stärkten uns dort bei einem ausgiebigen Trucker-Frühstück. Dermaßen gestärkt stellten dann die restlichen knappen
100 km keine Probleme mehr dar. Gegen 13.00 Uhr waren wir an unserem Zielort Eisenach. Claudia hatte für uns, etwas außerhalb von Eisenach
liegend, Zimmer im Landhotel Eisenach gebucht.
Das Landhotel Eisenach blickt auf eine sehr wechselhafte Geschichte zurück. Die ehemalige Fliegerschule wurde 1937 gebaut, war dann mal ein
Altenwohnheim und wurde danach auch von der Volkspolizei der ehemaligen DDR schon genutzt. Nach der Wiedervereinigung entstand, nach sehr
aufwendigen Renovierungsarbeiten, dann das sehr schöne heutige Landhotel Eisenach.
Wir konnten noch nicht alle direkt im Hotel einchecken, da einige der Zimmer noch nicht für uns hergerichtet waren. Wir waren einfach etwas
zu früh. Aber was soll's, Eisenach wollte ja auch noch von uns entdeckt werden. Kurz entschlossen fuhren wir in das Stadtzentrum und buchten
bei der Stadtinformation eine Führung durch Eisenach. In den gut eineinhalb Stunden erlebten und erwanderten wir unter sachkundiger Führung
Eisenachs Altstadt, besichtigten Kirchen*, sahen die Häuser in denen Luther und Bach lebten und hörten viel von den beiden bedeutenden großen
Deutschen und zur Geschichte von Eisenach.
* Die "Georgenkirche" Haupt-, Stadt- und Pfarrkirche St. Georgen wurde um 1180 erbaut. 1221 ließ sich
hier Landgraf Ludwig IV mit der ungarischen Königstochter Elisabeth trauen. 1498 - 1501 sang Martin Luther hier und am 23.März 1685 wurde
Johann Sebastian Bach in der Georgenkirche getauft. Zwischen 1898 und 1902 erhielt die Stadtkirche ihre heutige äußere Gestalt mit
dem hohen Turm.
Eine Stärkung mit Kaffee, Tee und Torten etc., auch zur Erholung unserer müden Beine gedacht, genossen wir zum Abschluss des ersten Nachmittags
in einem schönen Café in der Altstadt.
Unser erster kulinarischer Abend im Landhotel Eisenach startete mit einem fruchtigem Begrüßungscocktail, setzte sich fort mit einem 3 Gänge
Menu und endete mit viel Spaß, sehr viel Lachen und vielen guten Gesprächen relativ früh. Einige sehr müde Lotsen suchten danach gerne
ihre Zimmer auf.
Der Samstagmorgen begann für uns um halb neun mit dem gemeinsamen Frühstückbuffet. Wir hatten alle vor die Wartburg zu "besteigen" und das
konnte uns nur gut gestärkt gelingen. Mit Bus und Auto fuhren wir in die Innenstadt in ein Parkhaus. Dann zu Fuß zum Bus und mit dem Bus zur
Wartburg. Wir konnten auf der Fahrt hin zur Wartburg noch viel von Eisenach und Umgebung sehen. Es liegt sehr grün, es gibt sehr viele prächtige
alte Häuser und Villen, allerdings auch unbewohnte und heruntergekommene Häuser, die wohl noch auf Investoren warten. Auf dem Parkplatz vor
der Wartburg angekommen wartete als nächste Herausforderung noch mal ein Fußweg auf uns. Unter dem Motto der Weg ist das Ziel wurde auch diese
letzte Hürde, von einem mehr, vom anderen weniger gut, gemeistert. Wir sind aber alle auf der Wartburg angekommen. Dort schauten wir uns die
Burg an und hatten einen tollen Blick von oben auf Eisenach und Umgebung. Rosi und Jürgen W. nutzten die Gelegenheit und nahmen an einer Führung
durch alle Räume der Wartburg teil. Der Rest der Gruppe fuhr wieder zurück nach Eisenach, schaute sich Geschäfte und die Stadt an und kaufte
munter ein. Treffpunkt für alle war wieder das Cafe´ in dem wir uns schon am Vortag stärken konnten.
Danach stand auf unserem Programm noch das Bachhaus, in dem Johan Sebastian Bach in seiner Eisenacher Zeit lebte. Das Bachhaus in Eisenach ist
das weltweit erste Museum, welches Johann Sebastian Bach gewidmete wurde. Im Jahr 1906 erwarb die Neue Bachgesellschaft das Gebäude als damals
mutmaßliches Geburtshaus Johann Sebastian Bachs. Seit 1907 dient das nunmehr über sechshundert Jahre alte Bürgerhaus am Eisenacher Frauenplan als
Museum. Seine Aufgabe ist es, der Öffentlichkeit Wissen über Johann Sebastian Bach zu vermitteln und seine Musik zu pflegen.
Im Bachhaus besichtigten wir Ausstellungsräume zum Leben und Werk Bachs. Zudem erlebten wir als Besucher im Instrumentensaal des Hauses einen
Musikvortrag, bei dem live auf typischen Original-Tasteninstrumenten aus der Zeit Johann Sebastian Bachs musiziert wurde. Mit Sonderausstellungen
werden spezielle Themen zu Johann Sebastian Bach und seiner Zeit behandelt.
Das Bachhaus verfügt neben Archivalien, Hausrat und bibliophilen Kostbarkeiten aus der Bach-Zeit über eine wertvolle Sammlung von
Musikinstrumenten sowie über eine Fachbibliothek. Es war Kultur pur zum anfassen und genießen.
Ein gemeinsames Abendessen in einem Lokal in der Altstadt rundete den Tag ab und auch am Samstagabend wurde es nicht spät, da alle
gleichermaßen "geschafft" waren.
Am Sonntagmorgen wieder halb neun Frühstück und kurze Besprechung, was wir denn noch am Sonntag alles so vorhaben. Einstimmig wurde der Besuch des
Lutherhauses beschlossen. Hier wird in einer einzigartigen Ausstellung das Leben Martin Luthers dokumentiert sowie verschiedene historische
Ereignisse seiner Zeit. Der Besucher des Lutherhauses wird auf eine faszinierende Reise durch das Leben Martin Luthers und die Geschichte des
evangelischen Pfarrhauses entführt.
Danach sollte es eigentlich wieder Richtung Mannheim gehen, aber mehrheitlich wurde beschlossen noch einmal ca. 50 km tiefer in den Thüringer
Wald einzudringen. Ziel war der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich bei Bad Langensalza und den wollten wir noch besichtigen. Hier konnten wir
als Besucher einen 225 m langen Pfad über den Baumkronen in bis zu 42 Meter Höhe beschreiten. Für weniger sportliche gab es auch einen Aufzug
nach oben. Wir wurden mit einem unvergesslichen Blick über den Wipfeln und über Thüringen belohnt. Auf ganz mutige Entdecker warteten Hängebrücken
und Kletternetze. Im Forsthaus Thiemsburg im Nationalpark fand dann unser "Abschlussessen" mit Softgetränken, Tee, Kaffee und Kuchen
statt, bevor wir dann letztendlich unsere Heimfahrt antraten. Auf der Autobahn angekommen mussten wir feststellen, in einigen
Bundesländern waren die Herbstferien zu ende! Der allseits geliebte Lotsenbus packte die Kasseler Berge auch nur noch mit ca. 70
km/h und Staus und ein hohes Verkehrsaufkommen sorgte dafür, dass wir den Phönixparkplatz erst gegen 20.00 Uhr erreichen konnten.
Aber, alle Teilnehmer waren begeistert von diesen gelungenen und erlebnisreichen Tagen und wir machten uns schon wieder Gedanken, wo es denn
das nächste Mal hingehen könnte. Bis es wieder soweit ist, müssen von unserer Kegelgruppe allerdings noch sehr viele 9er und Kränze gekegelt
werden, um die derzeit leere Kegelkasse zu füllen. Wir sind aber guter Dinge, dass uns dies gelingt und freuen uns schon auf den nächsten
gemeinsamen Ausflug.
Horst