Maimarkt 2014 - Wir waren dabei!

Schon immer war der Maimarkt nicht nur eine Messe sondern ein Ereignis, ein Erlebnis. Für viele Menschen bedeutet der Maimarkt einige Stunden sich umsehen, einfach weil es Spaß macht, andere suchen konkret etwas für ihr Zuhause. Der Maimarkt ist mit 350.000 Besuchern jährlich die größte Regionalmesse für Verbraucher, das Einzugsgebiet reicht sogar über die Grenzen der Rhein-Neckar Metropolregion bis zu unseren Nachbarn in z.B. die Niederlande, Frankreich und Österreich.

Dieses Jahr, 2014, waren wir erstmalig als Austeller dabei, eine Suchtselbsthilfegruppe auf dem Mannheimer Maimarkt. Und nein, wir verkaufen nichts, wir bieten weder Ware noch Dienstleistung an, aber in der Halle 4 des Themengebiets „Fit und Gesund“ haben wir 11 Tage lang gezeigt und informiert, dass wir, die Selbsthilfe der Lotsen, da sind, dass es uns gibt, dass es Hilfe in der Not der Sucht gibt.

Öffentliche Stände von uns werden nie „belagert“, so auch nicht auf dem Maimarkt, denn wer stehen bleibt zeigt sich ja öffentlich wohl als „einer von denen, die trinken oder sonst ein Problem haben“. Aber darum „Leute einzufangen“ ging und geht es uns auch gar nicht. Unser Ziel ist zu zeigen und mitzuteilen, dass wir da sind, dass es jemanden gibt, den man ansprechen kann, dass es Menschen gibt, die helfen können. Wenn nach Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren ein Mensch in der Not der Sucht sich erinnert „Da war was, sie nannten sich Lotsen, Selbsthilfegruppe.“, kann er uns finden. Es kommt auch nicht einfach niemand zu uns: Täglich, an allen 11 Ausstellungstagen gab es Gespräche mit Menschen, die Informationen und Rat suchten, oft als Freunde oder Verwandte von Suchtkranken. Wieder andere griffen sich Informationsmaterialien und gingen weiter. Alle, von denen mit Schlagworten „Selbsthilfegruppe“, „Freundeskreis“, „Lotsen“ im Kopf bis zu denen, die ein konkretes Stück Papier mitnahmen und jenen, die mit uns gesprochen haben, wissen nun, dass es Hilfe in der Sucht gibt. Dies war unser Ziel und allein durch unsere öffentliche Präsenz haben wir es erreicht.
Für uns als ausschließlich ehrenamtlich arbeitende Gruppe war es ein Kraftakt: Einen Stand aufbauen, 11 Tage in Betrieb halten und auch wieder abbauen. Wir haben das geschafft, wir können das. Allen voran ging, plante und agierte mit wehenden Fahnen unsere 2. Vorsitzende Sheila Küffen. Wir anderen waren Helfer, wir waren es gern, wir waren ganz bei der Sache dabei und dürfen uns loben und danken für unsere Leistung. Herzstück und Triebfeder aber war unsere Sheila, der der größte Dank dafür gebührt uns mit ihrer Begeisterung und ihrem Herzblut mitgerissen zu haben.

Auf jeder Hochzeit werden wir nicht tanzen, das können wir auch gar nicht als ehrenamtliche Helfer, wir sind und bleiben Selbsthilfe, eine Gruppe, die dafür ist, uns in den Nöten unserer Sucht selbst zu helfen. Aber schon vor einer Nachlese im Team steht für uns fest: Auch 2015 werden wir auf dem Maimarkt dabei sein, denn es lohnt sich, und: Nicht nur für Besucher des Maimarkts ist es ein Event, für uns, wenn wir zum Austeller werden, ist es auch eins, bei aller Mühe und Arbeit ist ein schönes, ein tiefes Erlebnis. Zu sehen, wir können es, es gemeinsam durchziehen, zusammen arbeiten und doch auch Freude daran haben, etwas Sinnvolles tun… Das, ja das, das nennt sich Selbsthilfe.

Heiko Küffen
1. Vorsitzender