Medien-/Onlinesucht

Um die Anerkennung als Krankheit der auch Internetabhängigkeit genannten Sucht wird noch gerungen. Wie auch beim Glückspiel (oft an Automaten in Gaststätten und Spielhallen) liegt hier eine nicht stoffgebundene Sucht vor, d.h. dem Körper wird keine Substanz zugeführt. Auch wenn es sich offiziell noch nicht um eine Krankheit handelt sind die Auswirkungen so gravierend, dass sich bereits Beratungsstellen und Kliniken mit dem Thema befassen und auch Suchtselbsthilfegruppen wie wir Mediensucht als Form der Suchterkrankung sehen und sehr ernst nehmen, denn wie andere Süchte auch führt Medien-/Onlinesucht zu einer negativen Änderung der Persönlichkeit. Die Betroffenen ziehen sich immer mehr zurück, um ihrem Suchtverhalten immer intensiver nachzugehen.

Mediensucht hängt nicht allein am Internet, auch das Spielen an einer Spielekonsole kann Suchtcharakter haben. Aufgrund der Natur des Internets mit seiner ständigen Verfügbarkeit und seinen sofort zugreifbaren, auch interaktiven, Inhalten hat es aber vergleichsweise ein hohes Potential Faktoren einer Suchtentstehung zu verstärken.

Das Internet ist aber sicher nicht einfach gefährlich, denn es bietet auch Chancen für z.B. introvertierte Menschen, die im Netz vergleichsweise einfach aus der Anonymität soziale Kontakte pflegen können. Auch in einem Chat z.B. findet Kommunikation mit anderen Menschen statt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ein Chatraum kein echter Raum in der realen Welt ist. Ein Chat hat aber auch Grenzen. Meist wird per geschriebenen Text kommuniziert. Das ist zum einen langsamer als gesprochene Worte und zum anderen kann dieser Text die nonverbale Ebene der Kommunikation wie Gestik, Mimik und Stimmlage nicht transportieren, womit ein wesentlicher Teil zwischenmenschlicher Kommunikation dann fehlt. Hier liegt neben den Chancen auch die Gefahr des Internets, nämlich dann, wenn die Kommunikation einzig nur noch über virtuelle Wege erfolgt. Früher oder später wird jemand, der nur über virtuelle Welten kommuniziert, vor der Frage stehen, wo das Leben ist, wo Menschen sind, die er liebt, die ihn lieben, die ihm helfen. Was eine Chance sein kann, kann damit genau so gut ein Rückschritt werden. Wie in vielen Dingen handelt es sich offenbar um eine Frage eines wie auch immer gearteten vernünftigen Umgangs mit dem Medium Internet.

Chatten, Kommunikation, ist eins der großen Gebiete der Onlinesucht, ein anderes sind Onlinespiele. Hinter seinem sogenannten Avatar, dem Abbild seines Ichs im Internet, kann auch der schmächtigste Mensch zum muskelbepackten Helden werden. Die meisten dieser Onlinespiele funktionieren so, dass Spieler sich in Gruppen zusammenschließen und sich mit anderen Gruppen messen, oft in Kämpfen dargestellt. In der virtuellen Welt des Spiels wird der gefeiert, der am öftesten online ist, sich für seine Gruppe einsetzt und sie weiter bringt. An dieser Stelle bekommen Menschen im Virtuellen die Anerkennung, die ihnen im Leben vielleicht versagt ist, ohne sich dafür anstrengen zu müssen, trainieren zu gehen, unglückliches Verhalten umzulernen.

Da das Internet weltumspannend ist, ist in Chats wie auch Onlinespielen immer irgendwer online, mit dem man „reden“ oder spielen kann. Um „in“ zu sein, weiter als der strahlende Held dazustehen und nichts zu verpassen, wird online sein immer wichtiger, Familie, Beruf und schließlich die eigene Gesundheit mit Essen, Hygiene und Schlafen kommen immer mehr zu kurz, das Onlinesein ist das Wichtigste geworden, es steht über allem anderen, egal welche Konsequenzen es für den Betroffenen hat. Diese Symptome sind identisch mit denen stoffgebundener Süchte; Alkohol, Medikamente und Drogen sind die Wichtigsten Dinge des Lebens geworden, weil man nur mit Ihnen die persönlichen Defizite decken kann, die man sonst nicht in den Griff bekommen kann.

Weniger häufig aber auch vorkommen Cybersexsucht, der Versuch sexuelle Wünsche wieder und wieder im Netz erfüllt zu bekommen und Informationssucht, das ziellose Lesen und z.T. auch speichern von Informationen aus dem Internet.

Obwohl ohne Substanzaufnahme in den Körper führt Medien-/Onlinesucht in die gleiche Zerstörung eines Menschen wir stoffgebunden Süchte. Für uns steht fest, dass es hier um Suchterkrankung geht, die Suchtschleife in der Betroffene gefangen sind, voll ausgeprägt ist.

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