Die chronische Phase

 


Das Ende:

Alkohol zerstört den Menschen

 

Verlängerter Rausch
Die alles beherrschende Rolle des Alkohols und das Verlangen ("Craving") durch morgendliches Trinken brechen schließlich jeden Widerstand des Süchtigen. Er findet sich tagsüber und mitten in der Woche schwer betrunken. In diesem Stadium verharrt er einige Tage, bis er völlig unfähig ist, irgendetwas zu unternehmen.

Ethischer Abbau
Die ausgedehnten Exzesse haben einen bemerkenswerten "ethischen Abbau" und eine "Beeinträchtigung des Denkens" zur Folge, die jedoch nicht irreversibel sind.

Alkoholische Psychosen
Bei etwa 10 % aller Alkoholiker können jetzt auch echte "alkoholische Psychosen", d.h. alkoholische Geistesstörungen auftreten.

Trinken mit Personen weit unter Niveau
Der Verlust der Moral ist so hoch, daß der Süchtige mit Personen weit unter seinem Niveau trinkt.
Zuflucht zu technischen Produkten
Wenn nichts anderes vorhanden ist, werden auch technische Produkte, wie Haarwasser, Rheumamittel, vergällter Alkohol, Parfüms u.a. getrunken.

Verlust der Alkoholtoleranz
Zu dieser Zeit wird gewöhnlich auch der Verlust der Alkoholtoleranz bemerkt, er verträgt weniger.
Undefinierbare Ängste, Zittern
Undefinierbare Ängste und Zittern werden eine Dauererscheinung. Sie treten auf, sobald der Alkoholspiegel im Körper sinkt (Entzugserscheinungen). Also kontrolliert der Süchtige dieses Symptom mit Alkohol. Das trifft auch für die "psychomotorischen Hemmungen" zu, etwa die Unfähigkeit, eine Uhr aufzuziehen, ohne vorher Alkohol zu trinken.

Bessenes Trinken
Die Notwendigkeit, diese Entzugserssymptome zu beseitigen, übertrifft alle anderen Bedürfnisse. Das Trinken nimmt der "Charakter einer Besessenheit" an.

Unbestimmte religiöse Wünsche
Bei vielen Süchtigen, etwa 60 %, entwickeln sich "unbestimmte religiöse Wünsche", während die Erklärungsversuche schwächer werden.

Erklärungssystem versagt
Im Laufe der ausgedehnten Exzesse werden die Erklärungen so häufig der unbarmherzigen Wirklichkeit gegenübergestellt, daß das gesamte "Erklärungssystem versagt". Die eigene Niederlage wird vom Süchtigen zugegeben.

Zusammenbrüche
Als Folge des Eingeständnisses der Niederlage erlebt der Kranke oftmals seelische Zusammenbrüche schwerster Art, die in jedem Fall eine ärztliche Behandlung notwendig machen. Selbstmordversuche sind in diesem Stadium nicht selten.

Alkoholdelirium

Ein Teil der Kranken zeigt als Folge des Weitertrinkens das Phänomen des gespaltenen Menschen. Die Persönlichkeit wandelt sich. Das Phänomen der Spaltung tritt besonders deutlich in den Alkoholpsychosen hervor und ist vielfach an Sinnestäuschungen gebunden (Hören von Stimmen und visuelle Täuschungen). Diese Krankheitsform wird als "Alkoholdelirium" oder auch als "Prädelir" bezeichnet. Die schwerste und lebensbedrohliche Form ist das "Delirium tremens", das bei plötzlichen Alkoholentzug auftreten kann. In 20 % der Fälle endet das Delirium tremens tödlich.

Hilfe

In dieser (End-)Phase ist der Kranke am ehesten bereit, Hilfe von außen anzunehmen. Eine Einweisung in eine Entgiftungsklinik (nicht in ein Allgemein-Krankenhaus) ist für ihn lebensrettend und der mögliche Einstieg in eine Entwöhnungsbehandlung. 

 

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