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Befriedigende Erleichterung Der
erste Beginn des Genusses alkoholischer Getränke ist beim Süchtigen
immer sozial motiviert. Im Gegensatz zum durchschnittlich sozialen
Trinker empfindet der spätere Alkoholiker jedoch bald eine befriedigende
Erleichterung im Trinken. In diesem Fall ist die Erleichterung
stark gekennzeichnet, weil entweder seine Spannungen viel größer
sind als bei anderen oder er hat nicht - wie andere - gelernt,
seine Spannungen in der Hand zu behalten. Exkurs
In
letzter Zeit wird der Einfluß des Hirnstoffwechsels, des sogenannten
"Belohnungssystems", als Ursache für die Ausbildung
einer "Suchtpersönlichkeit" diskutiert. Die Forschungen
sind relativ fortgeschritten, eine endgültige Erklärung der
Zusammenhänge steht jedoch noch aus. Erste Versuche mit Medikamenten
(z.B. "Campral"), die dieses Belohnungssystem positiv
beeinflussen, laufen zur Zeit. Gelegenheit
gesucht Anfänglich
schreibt der Trinker seine Erleichterung eher der Situation
als dem Trinken zu, zum Beispiel der lustigen Gesellschaft,
dem Fest usw., daher sucht er Gelegenheiten, in denen beiläufig
getrunken wird. Tägliche
Zuflucht Im
Anfang sieht der so Trinkende nur eine gelegentliche Erleichterung,
aber im laufe eines halben Jahres bis zu zwei Jahren fällt seine
Toleranz für seelische Belastungen in einem solchen Maße ab,
daß er praktisch täglich Zuflucht zu alkoholischen Getränken
nimmt. Da es noch nicht zu offener Trunkenheit kommt, erscheint
sein Trinken weder seinen Freunden noch ihm selbst verdächtig.
Gesteigerter
Bedarf Nach
einer gewissen Zeit kann eine Erhöhung der Alkoholtoleranz festgestellt
werden. Das heißt, der Trinker braucht eine größere Menge Alkohol
als früher um die gewünschte Beruhigung zu erreichen.
Dauerndes
Erleichterungstrinken Diese
Trinkmethode dauert je nach Umständen einige Monate oder zwei
Jahre. Sie geht vom Stadium des gelegentlichen zum dauernden
Erleichterungstrinken über. Für die gleiche Wirkung wird immer
mehr "Stoff" benötigt.
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