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Erinnerungslücken
Die
prodomale Phase wird eingeleitet durch plötzlich auftretende
Erinnerungslücken, von Amnesien. Diese Gedächtnislücken können
auftauchen ohne Anzeichen von Trunkenheit. Der Trinker, der
nicht mehr als 50-60 g Alkohol getrunken zu haben braucht, kann
eine vernünftige Unterhaltung führen, schwierige Arbeiten leisten,
ohne am nächsten Tag eine Spur von Erinnerung daran zu haben;
wenn auch manchmal ein oder zwei Einzelheiten ins Gedächtnis
zurückgerufen werden können. Bier, Wein und Spirituosen beginnen
jetzt praktisch aufzuhören Getränke zu sein, sondern werden
vielmehr eine "Medizin", die der Trinker braucht.
Dauerndes
Denken an Alkohol Das
dauernde Denken an Alkohol ist ein weiterer Beweis für seinen
Bedarf. Gieriges
Trinken Wegen
seiner vermehrten Alkoholabhängigkeit tritt jetzt das "gierige
Trinken", das Herunterkippen des ersten oder der ersten
beiden Gläser auf. Er merkt nun deutlich, daß mit seinem Trinkverhalten
etwas nicht stimmt. Schuldgefühle
Durch
das Bewußtsein, daß etwas nicht stimmt, entwickeln sich Schuldgefühle
wegen seiner Trinkart. Vermeidung
von Anspielungen Deshalb
beginnt er, bei Unterhaltungen Anspielungen auf Alkohol und
Trinkverhalten zu vermeiden. Zunehmende
Gedächtnislücken Die
immer häufigeren Gedächtnislücken werfen den Schatten der Alkoholsucht
voraus. Der Alkoholkonsum war bis hierher schon hoch, fiel aber
noch nicht auf, da er zu keinem deutlichen Rausch führte. Hat
der Trinker gegen Abend eine "Narkose der Seele" erreicht,
beginnt sein Trinken die Nerven- und Stoffwechselvorgänge zu
stören. Die Funktion des Alkohols verändert sich: er wird zur
Droge. Der Trinker versucht nun den Alkohol zu verstecken, weil
er fürchtet, er könne negativ auffallen. Die
prodomale Phase der Sucht kann von sechs Monaten bis zu vier
oder fünf Jahren dauern. Sie endet und die kritische Phase beginnt
mit dem Einsetzen des Kontrollverlustes. Ab hier beginnt die
Alkoholsucht.
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