Was kann ich tun....?

Wie komme ich weiter...?

 

 

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Welche körperlichen Hinweise auf Alkoholprobleme sollte man ernstnehmen?


Was kann ich tun...?


Sind Sie
Co-Alkoholiker/
Co-Alkoholikerin?

 

 

Was ist ein Co-Abhängiger?

Du kannst einen anderen Menschen nicht direkt süchtig machen, es sei denn Du wendest Gewalt an oder verabreichst ihm lange Zeit Drogen. Ein Co-Alkoholiker macht also niemanden zum Alkoholiker, er/sie ist auch nicht unbedingt jemand, der mit dem Alkoholiker trinkt, also kein Trinkkumpan. Aber was dann...?

Er/sie ist ein Kompagnon, ein unwissentlich Verbündeter des Abhängigen und ein doppelter Teilhaber an der Krankheit: Er kriegt "seinen Teil ab" und er trägt ungewollt seinen Teil dazu bei, daß die Abhängigkeit sich verfestigt.

Ein co-abhängiges Verhalten zeigt sich bei Arbeitskollegen und Vorgesetzten, bei Vater und Mutter, Ehefrauen und -männern, Ärzten und Therapeuten, Freunden und Geschwistern und sogar bei den eigenen Kindern, wenn sie:

 

 

 

  •  

Verantwortung für den Abhängigen übernehmen,

  •  

sein Verlangen entschuldigen oder rechtfertigen,

  •  

ihm/ihr Belastungen abnehmen oder ersparen wollen,

  •  

das Verhalten des Abhängigen kontrollieren, indem sie Verstecke, in denen der Abhängige seine Suchtmittel verbirgt, suchen; ihn von Alkohol und Trinkanlässen fernhalten, ihn beim Lügen ertappen wollen usw.

  •  

selber unaufrichtig dem Abhängigen, anderen Personen oder sich selbst gegenüber sind, was die Tatsachen und Gefühle bezüglich der Abhängigkeit betrifft.

 


Als Folge davon hat der Co-Alkoholiker oft selber Schwierigkeiten mit sich und braucht Hilfe. Das ist ihm meist ebenso wenig klar wie dem Abhängigen in Bezug auf seine Person. Der Co-Abhängige ist ebenfalls abhängig, und zwar in seinem Wohlbefinden abhängig von seinen oben genannten Eigenheiten. Er fürchtet, sich andernfalls vor der Verwandtschaft schämen zu müssen, an Ansehen zu verlieren oder den Partner zu verletzen und ihm zu schaden. Er hat das Gefühl, er dürfe damit nicht aufhören.

Wenn es Dir zur Zeit so ergeht, dann hast Du sicher "vernünftig" klingende Begründungen dafür, warum Du Dich so verhalten "mußt". Und je mehr Kummer der Alkoholiker Dir bereitet, desto mehr kümmerst Du Dich um ihn, so daß sich die Spirale der Co-Abhängigkeit immer dichter dreht.

Was kannst Du nun tun, wenn Du Dich von diesem Verhaltensmuster befreien willst? Zuallererst solltest Du die Nähe von Mitbetroffenen suchen, also Dich an eine Beratungsstelle oder Selbsthilfegruppe wenden. Außerdem kannst Du die folgenden Ratschläge überdenken und beherzigen:

Ich kann am Trinken des Abhängigen nichts ändern, denn er "muß" noch trinken.Ich drohe also nicht und ich kontrolliere nicht mehr, obwohl es mir natürlich nicht gleichgültig ist, solange ich noch etwas für ihn/sie empfinde.
Ich verstehe wie krank er/sie ist. Trotzdem werde ich sein Verhalten und dessen Auswirkungen auf mich nicht länger tolerieren.Ich setze klare Grenzen, was ich in Kauf nehme und was nicht.Ich sage meinem Partner verbindlich, was ich dann tue.
Ich ignoriere das Trinken, d.h. ich nehme es zur Kenntnis, aber ich tadele es nicht, ich spiele nicht Detektiv, ich lasse Lügen so stehen und verwickle mich nicht in derartige Diskussionen. Allerdings verwöhne und versorge ich ihn auch nicht.
Ich tue etwas für mich. Wenn der andere sich nicht ändert, wie kann ich trotzdem so gut wie möglich leben, Glück und Zufriedenheit finden? Wie kann ich dies umsetzen, wenn ich mich nicht vollständig von ihm lösen will?

Wenn Du als Partner / Freund / Arbeitskollege auf die letzte Frage antworten möchtest: "Das geht nicht, das gibt es nicht!", dann solltest Du umgehend für Dich selber Hilfe suchen. Diese Hilfe wird im wesentlichen darin bestehen, Dich selbst besser zu verstehen und offene, klare Äußerungen und Verhaltensweisen zu fördern, die die Verantwortung jedes einzelnen regeln und der Entstehung von negativen Gefühlen vorbeugen.

Der vorstehende Text ist mit freundlicher Erlaubnis des Herrn Ralf Schneider aus dem Buch "Die Suchtfiebel", 1998 Schneider-Verlag Hohengeren GmbH entnommen.

 

 

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